Unter Inhalationsallergien (auch „Aero-Allergien“) verstehen wir allergische Reaktionen, die durch in der Luft schwebende Allergene bei Kontakt mit den Schleimhäuten von Nase, Augen und Atemwegen entstehen.
Die Zahl der möglichen Allergene ist groß, die Krankheitsbilder sind relativ uniform, sie äußern sich in allergischer Konjunktivitis, allergischem Schnupfen und Husten, spastischer Bronchitis bis zum allergischen Asthma bronchiale.
Die eigentlich zu den Inhalationsallergenen zählenden Tierhaarallergene sind als Hauptpunkt ausführlich behandelt worden. Als ebenso wichtig erachtete man bisher die Milbenallergien, doch bestehen bezüglich der Häufigkeit der Allergieverantwortlichkeit der Hausstaubmilbe inzwischen geteilte Meinungen unter den Experten.
1. Inhalationsallergene (Milben)
Hausstaub-Milbe (Dermatophagoides Pteronysinus)
Praktisch in jeder allergologischen Statistik über Inhalationsallergene steht neben Gräserpollen die Hausstaubmilbe ganz vorne. Im Beobachtungsgut einiger sehr erfolgreich analysierender und behandelnder Naturheilärzte findet sich hingegen ein überraschend geringer Prozentsatz von Hausstaubmilbenallergien. Die Diskrepanz dürfte vorwiegend an den verschiedenen Testmethoden liegen.
Jeder der neben den immunologischen Testmethoden auch die physikalischen Testmethoden beherrscht, wird feststellen, dass relevante Allergien gegen das Antigen der Hausstaubmilbe wie bei Roggenpollen wesentlich seltener Beschwerden verursachen, als es nach Prick- oder Rast-Test (immunologischen Testmethoden) scheint.
Mehl-Milbe (Dermatophagoides farinae)
Für die Mehlmilbe gilt dasselbe, wie für die Hausstaubmilbe. Echte Allergien sind viel seltener als behauptet.
Heumilbe (Glyciphagus destructor), Speisemilbe I (Aarcus siro), Speisemilbe II Tyrophagus putrescentia)
Diese auch als Vorratsmilben bezeichneten Milben spielen vor allem auf Bauernhöfen eine Rolle. Moderne Studien haben aber gezeigt, dass sie auch in städtischen Wohnungen speziell bei hoher Luftfeuchtigkeit, gar nicht so selten als Allergene in Frage kommen.
Die lateinischen Bezeichnungen sind hier wichtig, weil sowohl in Prick-Tests als auch in RAST-Testen diese Bezeichnungen verwendet werden.
2. Synthetische Inhalationsallergene
Acrylfasern
Aus der großen Zahl von Chemiefasern wurden die Acrylfasern (Polyacryl) als Testsubstanz ausgewählt, weil sie als Bettmaterial eine gewisser Rolle spielen. (Acryldecken als Ersatz für z.B. Schafwolldecken).
Gegen alle in den Betten verwendeten Materialien können infolge des innigen und häufigen Kontaktes relativ leicht Sensibilisierungen auftreten.
Allergien auf die Acrylfasern und alle folgenden Chemiefasern sind mit der Laser-Resonanz problemlos heilbar.
Barbiepuppenhaar, Happy-Pony-Haar, Toy-Polyes
Aus der Gruppe der Toy-Polyester-Allergene wurden drei Varianten ausgewählt, mit welchen erfahrungsgemäß praktisch alle Allergien aus diesem Sektor erfasst werden können.
Allergien gegen die zur Herstellung von Spielzeugtieren verwendeten Kunstfasern sind relativ häufig, sie werden allerdings nur in den seltensten Fällen als solche erkannt. Ich habe in den letzten Jahren mehr als hundert derartige Fälle behandelt und konnte feststellen, dass eigentlich immer eine ganz bestimmte Art synthetischer Fasern als Allergen wirkt. Diese Fasern wurden ausschließlich zur Herstellung von Kuscheltieren oder von besonders glänzenden, kämmbaren und waschbaren Puppenhaaren entwickelt und haben – wie sich gezeigt hat – eine ausgesprochene aggressive Allergenpotenz, ähnlich wie Gräserpollen oder Katzenhaare.
Das unter Verwendung dieser Fasern hergestellte Spielzeug ist bei den Kindern sehr beliebt, die Barbie-Idee hat sich z.B. weltweit als Milliardengeschäft erwiesen, „Happy Pony“ – Pferdchen gibt es in vielfacher Millionenauflage, ganz zu schweigen von unzähligen Teddybären und sonstigen Phantasiegestallten. Die Tiere oder Puppen werden liebkost, gekämmt, meist mit ins Bett genommen, aber fast nie als Ursache allergischer Erscheinung erkannt oder nur verdächtigt. Die Symptome entwickeln sich in der Regel allmählich, zunächst fällt lediglich ein hartnäckiger Schnupfen oder Husten auf, schließlich entsteht das Vollbild eines Asthma bronchiale. Interessanterweise sind die klassischen europäischen Spielzeugtiere (die noch die traditionellen textilen Plüschpelze tragen) fast nie Allergieauslöser. In Frage kommt hauptsächlich Spielzeug amerikanischer Herkunft oder Spielzeug, das zumindest für den amerikanischen Markt hergestellt wurde. Die als eigentliches Antigen wirkenden Fasern entstammen allerdings fast ausschließlich asiatischen Fabriken in China, Taiwan, Korea etc. Diese vollsynthetischen Produkte müssen zwar den strengen amerikanischen Sicherheitsbestimmungen für Spielsachen entsprechen, der Antigencharakter einer Substanz wird dabei aber nicht berücksichtigt.
Synthetisches Kissenfüllmaterial („Comforel“)
Allergien gegen Bettmaterial sind – wie bereits mehrfach erwähnt – häufig. Der innige Kontakt über viele Stunden begünstigt die Sensibilisierung. Auch das sogenannte „antiallergische“ synthetische Material ist davon nicht ausgeschlossen.
Die Industrie profitiert von der um die Hausstaubmilbe entstandenen Hysterie, und bietet synthetisches Betten-Füllmaterial an, gegen welches „garantiert keine Sensibilisierung auftreten könne“. Allein diese Aussage bestätigt schon die Unorientiertheit der Hersteller und Vertreiber. Eine Garantie gegen Allergien kann es niemals geben. Auch der oft zu lesende Ausdruck „allergiegetestet“ ist irreführend und besagt nur, dass bei einer bestimmten Anzahl von Probanden keine Allergiesymptome aufgetreten sind. Entsprechend genetisch zur Allergieentwicklung „begabte“ Menschen können gegen jede Substanz sensibilisiert werden, sofern sie nur in entsprechend innigen Kontakt mit dieser Substanz treten.
Im Lichte dieser Erkenntnisse wundert es nicht, dass auch Allergien gegen „garantiert antiallergisches“ Bettmaterial beobachtet werden können.
3. Natürliche Inhalationsallergene
Hier handelt es sich vorwiegend um natürliche Substanzen, die in Textilien oder als Füllmaterial in Bettdecken etc. Verwendung finden. (Alle Bettmaterialien können relativ leicht zu Allergenen werden, weil der häufige und besonders innige Kontakt, jeweils über viele Stunden, die Sensibilisierung begünstigt).
Baumwolle
Baumwolle ist bei weitem die beliebteste Naturfaser, nahezu 50% des gesamten Textilfaserverbrauchs der Welt gehen auf ihr Konto. Der Anbau erfolgt meist in riesigen Monokulturen, dementsprechend ist der Verbrauch an giftigen Spritzmitteln enorm. In Ägypten werden z.B. 50% der insgesamt verbrauchten Pestizide im Baumwollanbau verwendet. In Indien sind es 45%, in der Türkei immer noch 35%.
Neben den in der letzter Zeit in den Vordergrund getretenen Pyrethroiden begegnet man auch alten, unliebsamen Bekannten, die bei uns längst verboten worden sind wie DDT, Lindan, Aldrin, Dieldrin, Heptachlor, Paraquat, PCP etc.
Gemessen an der Beliebtheit der Baumwolle als Textilgrundstoff, sind echte Allergien ausgesprochen selten. Beobachtete Unverträglichkeiten gehen fast immer auf das Konto der verschiedenen Giftreste aus dem Anbau oder der verschiedenen „Veredelungsverfahren“ wie Färben, Bedrucken, Beschichten usw.
Flachs
Flachs ist eine Bastpflanze (Linum usitatissimum) aus der durch Bearbeitung Leinenfasern gewonnen werden. Der Anbau erfolgt unter massiven Einsatz speziell von Herbiziden auch in der weiteren Verarbeitung wird Chemie eingesetzt.
Kapok
Kapok ist eine daunenähnliche natürliche Pflanzenfaser, gewonnen aus den Fruchtkapseln des Kapokbaumes. Es wird als Füllmaterial für Bettdecken, Kissen, etc. verwendet.
Kokos
Kokos wird aus der Bastfaserschicht der Kokosnuss gewonnen. Neben der traditionellen Verwendung als Material für Schiffstaue, werden Kokosfasern zur Herstellung von Teppichen und Fußmatten verwendet und können auf diese Weise zu Allergenen werden.
Sisal
Sisal ist eine aus den Blättern der Sisalagave gewonnene Pflanzenfaser. Sisal wurde durch die Entwicklung der synthetischen Textilfaser weitgehend verdrängt, scheint aber im Rahmen der „Biowelle“ wieder an Bedeutung zu gewinnen.
Wildseide
Wildseide wird von den Raupen verschiedener wildlebender Schmetterlinge erzeugt. Zum Unterschied von der echten Seide (gewonnen aus den Gespinsten des Maulbeerspinners) sind die Einzelfäden unregelmäßiger und breiter, daher stammt ihre Verwendung als hochwertiges Füllmaterial für Bettdecken und Kissen.
Schimmelpilze als Inhalationsallergene
Das Thema Allergie und Schimmelpilze ist außerordentlich vielschichtig, hat aber für viele Patienten ungeheuer große Bedeutung: Viele Arten sind ausgesprochen potente Allergene. Die Pilze können sich an veränderte Lebensbedingungen extrem gut anpassen. Die Zahl der Betroffenen geht in die Millionen und nimmt rasant zu. Unerkannte Schimmelpilzallergien sind ungeheuer häufig. Die Zahl der Schimmelpilzarten ist groß, ca. 26.000 Arten sind inzwischen bekannt. Der technologische Einsatz der Pilze und deren Stoffwechselprodukten (=Enzymen) schreitet von der Bevölkerung unbeachtet und unkontrolliert in der Auswirkung voran. Es besteht keine Kennzeichnungspflicht pilz- oder enzymenthaltender Produkte. Der Wissensstand zu Thema Schimmelpilze und Schimmelpilzallergie ist allgemein mangelhaft. Echte Experten sind selten.
Im folgenden Beitrag sind Pilzgruppen zusammengestellt, die erfahrungsgemäß ähnliche Lebensbedingungen bevorzugen, obwohl eigentlich alle Schimmelpilze überall wachsen können, wo sie gerade günstige Bedingungen vorfinden.
Schimmelpilze Gruppe I:
(Alternaria tenuis, Chaetomiun globosum, Cladosporium fulvum, Cladosporium herbarum, Fusarium sp.) – ist eine Mischung häufiger und wichtiger extramuraler Pilze. Vorkommen auf feuchten Blättern, welken Pflanzen, Getreide usw. Allergiesymptome sind ähnlich wie bei Pollinose. Die Sporen von Alternaria und Cladosporium sind „trockene Sporen“, d.h. die Sporenfreisetzung erfolgt hauptsächlich bei trockenem Wetter und in der Mittagszeit (wie bei Gräserpollen). Fusarien benötigen hingegen hohe Luftfeuchtigkeit und setzen ihre Sporen speziell bei nebligen und regnerischen Wetter frei.
Schimmelpilze Gruppe II:
(Mucor mucedo, Nerospora sitophila, Pulularia pullulans, Rhizopus nigricans)
Hier sind wichtige intramurale Pilze zusammengestellt. Sie bevorzugen feuchte Stellen in der Wohnung, Tierställe, aber auch Lebensmittel wie Brot, Gemüse, Obst etc..
Die Allergiesymptome bestehen in der Regel während des ganzen Jahres, können allerdings, je nach Kontaktmöglichkeiten mit den Pilzsporen auch stark schwanken.
(Penicillium brevicompactum, Penicillium expansum, Penicillium notatum)
Penicilliumarten gehören zu den häufigsten und wichtigsten intramuralen Pilzen. Penicilliumssporen können aber auch in der Außenluft (interessanterweise häufiger in der Stadt, als auf dem Lande) vorkommen. Brotschubladen und Kühlschränke sind oft ergiebige Fundstellen.
Getreidebrand (Botrytis cinerea, Helminthosporium halodes, Ustilageo horedei)
Auf verschiedenen Gräserarten, vorwiegend aber an Kulturgetreide kommen Pilzkrankheiten vor, die „Brandkrankheiten“ genannt werden, weil sie verbrennungsähnliche Flecken verursachen. Als Verursacher kommen vorwiegend die in dieser Mischung zusammengefassten Pilze in Frage.
Sie können sowohl als Verunreinigung des Getreides, als auch über die oft reichlich freigesetzten Sporen für den Menschen Bedeutung erlangen. Die allergologische Bedeutung ist aber wesentlich geringer als bei den vorgenannten Mischungen.
Aspergillus (Aspergillus amstelodami, A. candidus, A. clavatus, A. flavus, A. fumigatus, A. niger, A.nidulans, A.ochraceus, A. restrictus, A. terreus, Asperegilus visicolor)
Asperegillussporen kommen ubiquitär vor. Neben der Entwicklung von Allergien können sie bei Mensch und Tier auch durch Infektion Krankheitserscheinungen (Aspergillose) hervorrufen, die bei immungeschwächten Individuen auch lebensbedrohlich verlaufen können.
In Lebensmitteln, die von Aspergilluspilzen (speziell Aspergillus flavus) befallen sind, können sich die gefürchteten Aflatoxine bilden, die als starke Kanzerogene bekannt sind.
Cladosporium (Cladosp. cladosporoides, Cladosp. elatum, Cladosp. fulvum, Cladosp. herbarum)
Cladosporiumarten sind die häufigsten ectramuralen Schimmelpilze (daher mit zwei Arten auch in der „Mix – Ampulle I“ enthalten), spielen aber auch intramural eine Rolle. Die Sporenfreisetzung erfolgt vorwiegend bei trockenem Sommerwetter, die Allergiesymptome entsprechen denen einer Gräser-Pollinose.
Mucor (Mucor cicinelloides, Mucor pusillus, Mucor mucedo, Mucor racemosus, Mucor spinosus)
Mucorpilze sind vorwiegend intramurale Pilze, sie kommen gern in Kellerräumen und Stallungen vor, aber auch in feuchten Wohnungen, auf Nahrungsmitteln usw.
Schimmelpilzkolonien in Tierställen sind oft schwer zu finden, können aber bei der bäuerlichen Bevölkerung von großer Bedeutung sein. Immer wenn die Allergiesymptome (vorwiegend Asthmazustände) in offensichtlichem Zusammenhang mit dem Aufenthalt in Ställen angegeben werden, lassen wir uns Proben, des (möglichst über viele Jahre abgelagerten) Stallstaubes aus Fugen und Ritzen mitbringen.
Schimmelpilze – alphabetisch
Bei anamnestischem Verdacht auf eine Schimmelpilzallergie sollten jeweils zuerst die Mischampullen zu testen. Wird man dort fündig, können die in dieser Mischung enthaltenen Einzelallergene gesondert getestet werden, sodass man mit relativ kleinen Aufwand einen bestimmten Pilz (selten auch mehrere) als das zutreffende Allergen identifizieren kann. Der nächste Schritt ist dann die Suche nach dem entsprechenden Nativmaterial und schließlich Therapie mit Einzelampulle und Nativmaterial zusammen im Eingangsbecher (ist das Einzelampulle nicht bestimmbar, aber die Mischampulle und das Nativmaterial im Test positiv, wird die Mischampulle zum Nativmaterial in den Eingangsbecher gegeben)
Alternaria tenuis
Einer der wichtigsten und häufigsten extramuralen Pilze. Vorkommen auf Getreide und Gräsern. Sporenfreisetzung vorwiegend im Sommer bei gutem Wetter. Relativ häufiges Allergen. Symptome wie bei Heuschnupfen!
Asperegillus clavatus, Asperegillus flavus, Asperegillus fumigatus, Asperegillus niger, Asperegillus oryzae, Asperegillus repens, Asperegillus versicolor
Eine Auswahl der wichtigsten Arten aus der großen Gruppe der Aspergillen. Alle haben sehr kleine Sporen und können daher tief in die Atemwege eindringen. Auch besteht die Möglichkeit direkter Pilzbesiedelung in inneren Organen (Aspergillose, Aspergillome), speziell bei immungeschwächten Personen. Gefürchtet sind Asperegillen als Hospitalisationskeime (Asperegilus fumigatus u.a.)
Der wichtigste und bekannteste Asperegilluspilz ist Aspergillus flavus. Er ist nahezu ubiquitär, seine Sporen sind im Sommer in der Luft nachweisbar, er befällt als sogenannter „Feld- oder Lagerpilz“ das Getreide und spielt als Kontamination von Nahrungmitteln eine große Rolle.
llulans
Pilzkulturen mit schleimiger Oberfläche. Befall von Lebensmitteln, z.B. Bohnen, Tomaten, Sauerkraut.
Botrytis cinerea
Die meisten Aspergillen sind Toxinbildner. Gefürchtet sind die vom Aspergillus flavus gebildeten Aflatoxine, die stark kanzerogen wirken.
Aurobasidium pu
Getreidebrandpilz. Vorkommen auch auf Gemüse, speziell Tomaten bei feuchtem Wetter. „Stockflecken“ in feuchten Wohnungen. „Edelfäule“ bei Weintrauben.
Chaetomiun globosum
Vorkommen auf feuchtem Gras und Stroh, auf Mist, aber auch auf feuchten Mauerstellen und Tapeten. Fähigkeit zum Abbau von Zelulose.
Cladosporium cladosporides, Cladosporium fulvum, Cladosporium herbarum!
Häufige extramurale Schimmelpilze, Sporenfreisetzung speziell bei trockenem Sommerwetter. Innerhalb des Hauses aber vorwiegend in Feuchträumen und Kellern. Cladosporium herbarum ist eines der von den uns beratenden Fachärzten am häufigsten nachgewiesenen Schimmelpilzallergene.
Curvalaria lunata
Gelegentlich auf Lebensmitteln, Gemüse, Obst.
Epicoccum purpurescens
Sporen speziell bei trockenem Wetter im Spätsommer. Vorkommen aber auch auf Lebensmitteln, Gemüse etc.
Fusarium colmorum, Fusarium moniliforme, Fusarium solani
Typische Feuchtepilze. Sporen vorwiegend bei feuchtem Wetter, Regen, Nebel. In der Landwirtschaft große Bedeutung als „Feldpilze“, die bei feuchtem Wetter das Getreide aud dem Feld befallen. Die vom Pilz gebildeten Toxine können bei Verfütterung an Stallvieh zu Vergiftung führen.
Die Bedeutung der Fusarien hat in den letzten Jahrzehnten weltweit stark zugenommen, vor allem weil es keine geeigneten Mittel zu ihrer Bekämpfung gab, sondern im Gegenteil der Einsatz herkömmlicher Fungizide der Entwicklung der Fusarien sogar förderte, weil deren Konkurrenzflora beseitigt wurde. Ein weiterer Faktor waren die riesigen einseitigen Getreideanbauflächen ohne die nötigen Fruchtfolgen. Betroffen sind vor allem Weizen, Mais und Hafer.
Geotrichum candidum
Der bekannte „Milchschimmel“ gedeiht besonders gut auf Kuhmilch. Die Kontamination der Milch kann schon in den Zitzengängen des Euters beginnen. Industrielle Verwendung in der Käseherstellung (Harzer, Romadur, Camembert, Butterkäse (!) etc.)
Bei immungeschwächten Personen kann es zu einer intestinalen Besiedelung mit Geotrichum cadidum mit entsprechenden Symptomen (Durchfälle, Blähungen=Meteorismus) kommen.
Auch eine Störung der Mikroökologie des Darmes kann ausreichen, um – leider immer häufiger wegen der Metallschwingungsvererbung (Theoretische Beratung durch H. Lenk) – Geotrichum den Weg zu ebnen (P. Schumacher).
Helminthosporium halodes
Getreidebrandpilz, wie Botrytis und Ustilago.
Mucor mucedo
Typischer intramuraler Feuchtepilz. An feuchten Wohnungsstellen, auf Nahrungsmitteln (Kühlschrank, Brotschublade). Tierställe! Vorkommen ganzjährig.
Neurospora sitophila
Intramuraler Pilz. Vorkommen auf Nahrungsmitteln, auch im Hausstaub (Staubsaugerinhalt testen). Dieser Pilz wird sehr häufig in Spezialpraxen als Allergen getestet.
Penicillium brevicompactum, Penicillium commune, Penicillium expansum, Penicillium notatum, Penicillium roqueforti
Die Penicillien gehören zu den wichtigsten und häufigsten Schimmelpilzen im Haus und im Freien. Oft auf Früchten, Gemüse; Brot, Käse, Marmeladen, in Blumentopferde, als „Lagerpilze“ an Getreide. Technisch in der Herstellung von Antibiotika verwendet, aber auch bei verschiedenen Käsesorten z. B. Penicillium roqueforti bei Edelpilzkäse).
Phoma betae, Phoma herbarum
Extramurale Feuchtepilze in nassem Laub, auf Gemüse. Sporenfreisetzung begünstigt durch hohe Luftfeuchtigkeit.
Pullularia pullulans
Kommt in und außer Haus vor. Im Freien speziell auf und unter feuchten Blättern (Laubhaufen!). Auch auf feucht gelagerten Gemüse.
Rhizopus nigricans
Hauspilz. Dunkle Kolonien an feuchten Mauerstellen, auch im Hausstaub oft nachweisbar.Obst,Gemüse.
Saccharomyces cerevisiae
Gehört in die Gruppe der Hefen, wurde aber hier eingeordnet, weil verschiedene Rassen des Pilzes technisch relativ viel verwendet werden und mit seiner Hilfe hergestellte Produkte (Bier, Wein, Vitaminpräparate usw.!) allergologische Bedeutung erlangen. Vorkommen auch auf Nahrungsmitteln.
Serpula lacrimans
Der bekannte Hausschwamm. Spezialisiert auf verbautes Holz.
Sporobolomyces roseus
Schlechtwetterpilz, auf feuchtem Laub, Sporen speziell im Spätsommer. Maximale Sporenbelastungen oft in schwülen Nächten.
Sporothrix Schenkii
Lebt im Erdboden und auf Pflanzen. Erreger der Sporotrichose, einer cutanen Mykose mit aufsteigender Lymphangitis und Lymphadenitis. Bekannt wurde die Sporotrichose 1945 durch eine Masseninfektion in den Minen von Witwaterstrand (Südafrika) mit über 1500 Sporotrichosefällen.
Trichothecium dependens
Bekannt vor allem als Laborverunreiniger.
Ustilago
Getreidebrandpilz. Bedeutung vor allem für Bauern und Drescharbeiter. In Gegenden mit viel Getreideanbau im Frühsommer oft starke Sporenbelastung.